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来源类型 | Country Reports |
规范类型 | 报告 |
Meilenstein im Kosovo-Serbien-Dialog | |
其他题名 | Vereinbarung über Maßnahmen zur dauerhaften Normalisierung der Beziehungen |
Anja Czymmeck | |
发表日期 | 2013-04-24 |
出版年 | 2013 |
概述 | In der zehnten Runde der Gespräche zwischen Pristina und Belgrad unter der Leitung der Hohen Beauftragten der EU für Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, Lady Catherine Ashton, kam es am Freitag, dem 19.04.2013, in Brüssel beim Treffen zwischen den Premierministern des Kosovo, Hashim Thaçi und Serbiens, Ivica Daçiç, zu einer Vereinbarung zwischen Kosovo und Serbien über Maßnahmen zur dauerhaften Normalisierung ihrer Beziehungen. |
摘要 | Das Dokument ist bisher das wichtigste im politischen Dialog hochrangiger Vertreter beider Staaten, der seit Oktober 2012 zwischen Serbien und Kosovo stattgefunden hat. Es kann deshalb als ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu guten nachbarschaftlichen Beziehungen und einer europäischen Zukunft für beide Länder, aber auch mit positiven Auswirkungen für die Region bezeichnet werden, wenn nun auch eine klare, nachhaltige Umsetzung der vereinbarten Punkte erfolgt. Am 19.04.2013 wurde zwischen den Premierministern des Kosovo und Serbiens eine Vereinbarung geschlossen, die zur Normalisierung der Beziehung beider Länder beitragen soll. Sie soll nun verbindlich umgesetzt werden, um beiden Ländern auf dem Weg zur europäischen Integration zu helfen. Bei der Vereinbarung geht es konkret um Minderheitenrechte für die Gemeinden im Norden des Kosovos, die mehrheitlich von Serben bewohnt werden. Gemäß der jetzt geschlossenen Vereinbarung können sich nun diese Kommunen zu einem Gemeindeverband zusammenschließen. Die wichtigsten Punkte verkürzt im Einzelnen:
Der Ratifizierung folgte dann zum Wochenbeginn auch - sozusagen als Belohnung - die Empfehlung der EU-Kommission zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit Serbien und zu Verhandlungen mit dem Kosovo über ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen. Dies teilte der EU-Erweiterungskommissar, Stefan Füle, mit. Er betonte allerdings auch, dass damit noch kein konkretes Datum für Gespräche fest stehe. Die EU wird über weitere Schritte im Juni entscheiden. Das Abkommen, das nach langen zähem Ringen verhandelt wurde, ist sicherlich nicht das Ende des Jahrzehnte andauernden Konflikts, denn es geht nicht nur um zwei Länder, sondern vor allem auch um das Zusammenleben und die Normalisierung zweier Ethnien (Albaner und Serben), deren Probleme sich nicht so einfach regulieren lassen, aber es stellt einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung dar. Die ersten Reaktionen zeigten allerdings, dass die Interpretationen auf beiden Seiten in unterschiedlicher Weise erfolgen und alte Befürchtungen nicht völlig aus dem Weg geräumt sind. Die im Norden lebenden Serben, die das Abkommen bislang kategorisch ablehnen, wollen nach den Gesetzen Serbiens weiterleben und keine Eingliederung in das kosovarische System, auch wenn ihnen das Abkommen die Möglichkeit auf Autonomie ihrer Gemeinden einräumt. Die Frage, die sich nun stellt, ist, wie es Belgrad, Pristina und Eulex, die Rechtsstaatskommission der EU, schaffen wollen, das Abkommen gegen diese Stimmung in der Bevölkerung durchzusetzen, vor allem auch, wenn in Nord-Mitrovica Regierungsvertreter aus Serbien sitzen, die bislang keinerlei Bereitschaft zeigen, positiv auf eine Normalisierung des Zusammenlebens und der Beziehungen einzuwirken. Sollte auf der anderen Seite die kosovarische Regierung versuchen, mit Gewalt die Umsetzung des Abkommens durchzusetzen, dann bleibt zu befürchten, dass sich der Norden wieder als Pulverfass entpuppt, das leicht explodieren kann. Mit Sicherheit waren sich Pristina und Belgrad unter der Federführung von Lady Ashton dieser Umsetzungsprobleme sehr bewusst. Sie haben aber ihre Bereitschaft und ihr Interesse gezeigt, mit der EU einen Weg aus einer verfahrenen Situation zu suchen. Beide Seiten erhoffen sich natürlich von dieser Vereinbarung das Wohlwollen des Westens und nun auch Fortschritte auf dem europäischen und internationalen Weg. So erklärte der kosovarische Außenminister, Enver Hoxhaj, vor kurzem bei seinem Besuch in Berlin, dass durch diese Vereinbarung auch eine Mitgliedschaft des Landes in internationalen Organisationen, wie den Vereinten Nationen, näher rücke. Wie schon erwähnt, folgte die „Belohnung“ für diese Vereinbarung, mit den positiven Empfehlungen der EU-Kommission. Ob allerdings auch die Mitgliedstaaten dem Vorschlag zustimmen werden, ist noch nicht sicher, denn es ist zweifelhaft ob tatsächlich bis Juni mit einer Implementierung aufgewartet werden kann. Vor allem auch aus Deutschland wurde immer wieder betont, dass der Dialogprozess zu begrüßen ist, aber das allen Beteiligten klar sein muss, dass man konkrete, überprüfbare Ergebnisse und verbindliche, schriftliche Verträge braucht, die keinen Interpretationsspielraum bieten. Die Verhandlungen über Energie- und Telekommunikationsfragen, z. B. die bis Juni erzielt werden sollen, aber sicherlich auch Fragestellungen des integrierten Grenzmanagements, müssten dazu konkret beantwortet sein. Erst wenn deutliche Umsetzungsergebnisse vorliegen, könnten die Parlamente in den Mitgliedstaaten eine Entscheidung fällen, die auch den Bürgern in ihren Ländern klar macht, dass der Erweiterungsprozess erfolgreich und notwendig ist und keine Entscheidungen auf der Grundlage von Vereinbarungen getroffen werden, die keine Taten folgen lassen. Das würde nur weiter einer kritischen Haltung zur Erweiterung Nahrung geben und somit der gesamten Region Südosteuropas schaden. Im Falle der jetzt getroffenen Vereinbarung ist sicherlich ein vorsichtiger Optimismus besser als überhöhte Erwartungen an den gesamten Prozess. Wenn man das Wort „historisch“ bemüht, dann vor dem Hintergrund der Tatsache, dass man überhaupt einen solchen Dialogprozess hat und Politiker beider Länder miteinander reden. Das wäre noch vor einem Jahr nicht denkbar gewesen. Mit der Vereinbarung zwischen Pristina und Belgrad sollten nun die fünf EU-Mitgliedsstaaten (Slowakei, Griechenland, Rumänien, Zypern und Spanien), ihre Position, Kosovo nicht anzuerkennen, dringend überdenken. Das würde die gesamte EU in ihrer Rolle als Führungskraft entscheidend glaubwürdiger machen. Wichtig ist ebenso für alle weiteren Schritte im Kosovo, dass die Bevölkerung, Zivilgesellschaft und Medien den Dialogprozess mit transparenten Informationen verfolgen können und auf dem Weg mitgenommen werden. Denn ohne diese Kräfte wird eine Normalisierung auf lange Sicht kaum möglich sein. |
主题 | Europa |
URL | https://www.kas.de/en/country-reports/detail/-/content/meilenstein-im-kosovo-serbien-dialog |
来源智库 | Konrad Adenauer Foundation (Germany) |
资源类型 | 智库出版物 |
条目标识符 | http://119.78.100.153/handle/2XGU8XDN/450789 |
推荐引用方式 GB/T 7714 | Anja Czymmeck. Meilenstein im Kosovo-Serbien-Dialog. 2013. |
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